Unser Gruppenmitglied SGB Regensburg hat einen 20 MVA Gießharztrafo (30 kV/10 kV) nach Frankfurt am Main geliefert. Für sich genommen wäre das noch keine so große Meldung – angesichts des Trafo-Outputs von SGB Regensburg. Die Umstände der Einbringung bzw. Montage sowie die Branche, für deren Stromversorgung der Trafo eingesetzt wird, machen die Sache aber so richtig interessant.
Data Center: Wachstum und Anspruch
Frankfurt, London, Amsterdam, Paris und Dublin sind die Knotenpunkte in Europa, an denen immer mehr Rechenzentren entstehen. Zusammen haben sie, was den Energiehunger betrifft, im 2. Quartal 2020 die 2.000-MW-Grenze geknackt. Und Frankfurt am Main ist derjenige Standort, in dem der europaweit höchste zusätzliche Bedarf besteht (Quelle: Datacenter Insider / Datacenter Hawk). Die Gründe für dieses Wachstum sind klar: Zum einen erfordern Cloud-Dienste und Entwicklungen wie SaaS (Software as a Service) immer mehr Kapazitäten. Zum anderen führen die europäischen Datenschutz-Bestimmungen dazu, dass die Anbieter zunehmend Data Center in der EU / in Deutschland betreiben.
Was die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Energieversorgung angeht, gehören Data Center sicher zu den anspruchsvollsten Kunden – ein guter Grund für SGB Regensburg, sich mit seiner Produktpalette von Gießharz-Transformatoren in dieser Branche zu engagieren.
30-Tonnen-Trafo für das dritte Obergeschoss
Zu Beginn des Jahres 2021 lieferte SGB Regensburg einen 20 MVA-Gießharztrafo in ein entstehendes Data Center nach Frankfurt/M. Diese Lieferung war Teil des bereits vierten Projekts für diesen Kunden; insgesamt umfassen die aktuellen Aufträge mehr als 80 Trafos unterschiedlicher Leistungen, davon alleine 8 Stück der 30 Tonnen schweren 20 MVA-Transformatoren.
Die Einbringung stellte auch für die erfahrenen Montage-Profis von SGB Regensburg eine Premiere dar: Der Gießharz-Transformator musste über eine Maueröffnung im 3. OG des Datencenter-Rohbaus eingebracht werden. Eine Aufgabe, die SGB erneut mit der Unterstützung durch einen Mobilkran und ein Team des Unternehmens Schmidbauer meisterte.
- Auf einer 15 Meter hohen Konstruktion aus 5x2 Seecontainern wurde eine Stahlkonstruktion mit Schienen errichtet.
- Zusätzlich wurde ein Gerüst zur Absicherung gebaut.
- Der Mobilkran hob den Trafo auf den obersten Container und setzte ihn zentimetergenau auf den Schienen ab.
- Auf diesen Schienen wurde der Transformator schließlich horizontal in das Gebäude und auf seinen Montageplatz bewegt.
… und all das bei einer Temperatur von -11°C und starkem Wind.
SGB Regensburg bedankt sich bei den beteiligten Mitarbeitern sowie externen Spezialisten – und natürlich beim Auftraggeber für diese herausfordernde Aufgabe! Nicht zuletzt deren Bewältigung hat übrigens auch dazu geführt, dass das Kundenunternehmen angekündigt hat, der SGB-SMIT Gruppe treu zu bleiben und gemeinsam weitere europaweite Projekte zu realisieren.